Brückenschlag zwischen Geistes- und Naturwissenschaften

Leopold Szondi ist der Begründer der Schicksalsanalyse, Erforscher des Genotropismus und familiären Unbewussten.

 

Genotropismus bezeichnet die wechselseitige Anziehung, die Wahl und Kooperation von genverwandten Menschen. Rezessive Gene kämpfen im Zuge der Evolution um ihre Existenz und Stabilisierung. Menschen mit identischen rezessiven Genen wählen und unterstützen sich in Liebe und Freundschaft, um die Ausbreitung dieser Gene zu fördern. Menschen sind Mitspieler des reproduktiven Eigennutzes rezessiver Gene. Der Genotropismus ist das Funktions- und Gestaltungsprinzip des familiären Unbewussten, identisch mit dem unbewussten menschlichen Schicksalsplan, dessen Erforschung, Bewusstwerdung und partielle Lenkbarkeit sich die Schicksalsanalyse zum Ziele gesetzt hat.

 

Die ideengeschichtliche Bedeutung von Leopold Szondi liegt in Bereichen der Genetik, Soziobiologie, Psychiatrie, Tiefenpsychologie, Psychotherapie und Heilpädagogik.

 

Szondi schaffte mit seiner Schicksalsanalyse den Brückenschlag zwischen Geistes- und Naturwissenschaften. Er lieferte zahlreiche innovative Beiträge zur psychiatrischen Nosologie und tiefenpsychologischen Neurosenlehre.

In seinen genetischen, heilpädagogischen sowie psychotherapeutischen Konzeptionen und Methoden erwies sich Szondi als Vordenker und Wegbereiter von Entwicklungen, die Jahrzehnte später unter anderen Namen in der

  • Soziobiologie (E.O.Wilson, R. Dawkins)
  • Genetic Similarity Theory (Ph.J. Rushton)
  • Gestalttherapie (Perls)
  • Transaktionsanalyse (Berne)
  • Mehrgenerationen-Familientherapie (Boszormenyi-Nagy)
  • in der Koevolutiven Paartherapie (J.Willi)
  • im Neurolinguistischen Programmieren (Reframing)
  • in der Hypnotherapie
  • und Transpersonalen Psychotherapie Einzug gefunden haben.

 

  • Leopold Szondi. Eine biographische Skizze von Karl Bürgi-Meyer, Zürich, Szondi-Institut, 2000, Text mit Fotos. ISBN 3-952 0598-6-2, erhältlich bei www.szondi.ch